Mein Arbeitsablauf – Wie ich arbeite

Jeder von uns hat sich sicherlich über die Jahre einen persönlichen Arbeitsablauf angeeignet, den er mehr oder weniger beibehält. Abweichungen kommen natürlich immer vor, aber die meisten Arbeitsschritte und Abläufe werden größtenteils immer wieder so umgesetzt.
Ich möchte heute einmal beschreiben, wie die Zusammenarbeit bei mir und meinen Kunden in der Regel aussieht, wie ich vorgehe, was ich wann mache und womit ich sehr gut fahre. Das sind natürlich sehr individuelle und persönliche Abläufe, die für den nächsten vielleicht so schon nicht mehr passen.
Vor Projektbeginn
Zu Beginn eines Projektes muss natürlich als erstes überhaupt eine Projektanfrage da sein. Diese erreichen mich oft per Email, manchmal auch telefonisch. Oder ich habe mich beworben und so kommt eine Zusammenarbeit zustanden. Wenn es also konkret um ein Projekt geht, ist immer das erste, dass ich alles so genau wie möglich bespreche. Denn nur wenn ich alle Details kenne, kann ich überhaupt abschätzen, ob ich die richtige für diese Anfrage bin und kann mein Angebot kalkulieren. Oder den Verlagsvertrag entsprechend durcharbeiten.
Grundsätzlich ist es mir immer lieber, diese Vorbesprechungen finden per Mail statt. Das mag manchmal nicht ganz so flott gehen wie am Telefon, wo man sofort Antworten bekommt, dafür habe ich aber alles schriftlich und kann mich auch später noch darauf berufen.
Bei umfangreichen Verträgen, die der Verlag mir vorlegt, geht es nach dem Briefing an die Verhandlung. Auch hier kläre ich gerne alles möglichst schriftlich. Hier muss oft durch die Lektorin in der Verlagsabteilung Rücksprache gehalten werden, dieser Abschnitt dauert also durchaus mal mehrere Wochen, bis alles besprochen und stimmig ist.
Zum Thema Verträge verhandeln habe ich kürzlich auf unserem Coaching-Blog einen Artikel geschrieben, dort erläutere ich mein Vorgehen.

Es geht los mit den Skizzen
Wenn alles unterschrieben ist (der Vertrag oder auch mein eigenes Angebot vom Kunden), beginne ich mit der Recherche für die Skizzen. Je nach Inhalt der Illustration und Aufwand fällt diese Phase kürzer oder länger aus. Ich skizziere meistens nur eine oder zwei Varianten der Szene/der Illustration und schicke dann die bessere davon an den Kunden. Dann wird diese Skizze besprochen und ich übernehme Änderungswünsche.
Es kommt jetzt ein wenig drauf an, ob ich dann erst alle weiteren Skizzen für das gesamte Projekt mache und sie erst dann wieder gesammelt an den Kunden schicke oder ob er jede fertige Skizze direkt erhält. Ein Buch zb. lässt sich eigentlich erst gut im Ganzen beurteilen, wenn also alle Skizzen vorliegen. Da macht es Sinn, dann auch alle gebündelt zu senden und dann im nächsten Schritt alle Änderungen zu machen.
Je eher der Kunde aber eine Skizze sieht, desto eher weiß ich, ob ich mit meinen Ideen in die richtige Richtung gehe, ob der angestrebte Stil passt usw.
Meistens setze ich die Skizzen direkt auch schon ins Layout, wird es ein Buch also auf die Doppelseiten. Dann kann sich der Kunde oder in dem Fall der Verlag die Seite sehr gut vorstellen. Vor kurzem habe ich z.B. ein Puzzle illustriert, da lag dann die Stanzform der Puzzle-Teile oben drüber und ich habe im entsprechenden Format skizziert.

Die farbigen Illustrationen
Nach der Freigabe aller Skizzen mache ich digital mit Farbe weiter. Mit dem Kunden habe ich mich ja vorab auf einen gewünschten Stil verständigt, entsprechend beginne ich jetzt mit der ersten Illustration und schicke diese auch nach Fertigstellung in der Regel direkt zum Kunden für Feedback. So erfahre ich, ob alles passt, Farbigkeit, Stil, Gesamtoptik gefallen und ich laufe nicht Gefahr, alle Bilder in einem nicht passenden Stil oder einer falschen Farbigkeit umzusetzen.
Weiß ich also, wie es stilistisch und farblich weiter gehen soll, mache ich mich an die Ausarbeitung der nächsten Motive. Jetzt kommt es ein wenig drauf an, ob ich weiterhin sofort jedes fertige Bild direkt dem Kunden zur Ansicht schicke oder die Bilder bündele.
Gewünschte Korrekturen oder Änderungen setze ich möglichst sofort um und wenn es von Seiten des Kunden schnelles Feedback gibt, kann ich fast nahtlos an einem Bild arbeiten. Also farbig ausarbeiten, zum Kunden schicken und zeitnah mit den Änderungen direkt weiter machen. Das ist ein sehr angenehmes Arbeiten. Auch der Kunde erhält dann schnell seinen umgesetzten Änderungswunsch zurück zur Ansicht.
So arbeite ich mich durchs ganze Projekt. Auch die farbigen Illustrationen setze ich meistens schon direkt, wenn sie zur Ansicht an den Kunden gehen, ins Layout oder passende Format, das hilft, sich alles vorzustellen und man sieht schon, ob irgendwas nicht passt.

Zusammen mit dem Kunden
Während dem gesamten Projekt halte ich also sehr engen Kontakt zu meinem Kunden, spreche mich laufend ab, schicke Zwischenstände und erste Ergebnisse und zeige ihm die gemachten Korrekturen. Die Kunden schätzen es oft sehr, dass ich mich regelmäßig melde und sie mit eingezogen werden. Und dass ich zügig die Änderungswünsche bearbeite. Je schneller auch die Gegenseite reagiert, umso zügiger wird so das gesamte Projekt durchgearbeitet.
Auch diese Zwischenstände und Änderungswünsche laufen per Email ab, so habe ich alles dokumentiert und da ich oft einen Anhang mit sende, lohnt sich das Telefon nur für sehr spezielle Fragen, sie sich schriftlich schwer erklären lassen.
Wie lege ich meine Illustrationen an?
Ich arbeite ausschließlich digital, meistens in Photoshop. Dort lege ich mir meine Datei wenn es geht doppelt so groß an wie sie später für das gewünschte Projekt benötigt wird. Wenn das Motiv also A4 groß sein soll für eine Buchseite, also mit 300ppi gedruckt wird, arbeite ich in A4, aber mit 600ppi. So kann ich meine Pixeldaten noch vergrößern, sollte es später einmal möglich sein. Auch diese Möglichkeit schätzen meine Kunden sehr, sind sie so doch etwas flexibler, wenn in der Zukunft noch etwas anderes mit den Illustrationen geplant wird.
Nachdem alle Korrekturen erledigt sind und die farbigen Illustrationen vom Kunden abgenommen wurden, lege ich die Druckdaten an und schicke dem Kunden alles wie besprochen zu. Diese Arbeit dauert auch immer noch ein wenig, es wird alles noch einmal überprüft, gegengecheckt und dann per Email oder Datenupload an den Kunden gesendet.
So arbeite ich
Soweit mein Ablauf. Für mich funktioniert es so vom Handling und dem Ablauf sehr gut. Ich halte engen Kontakt mit meinen Kunden, melde mich oft, zeige Skizzen und farbige Sachen sofort für mögliche Änderungswünsche und zeige alles so aufbereitet, wie es später auch eingesetzt werden soll (wenn das geht natürlich nur).
Man kann mich buchen! Ich stehe jederzeit für Projektanfragen und eine Zusammenarbeit zur Verfügung und freue mich, wenn ich einen Illustrationsauftrag übernehmen kann! Gerne einfach eine Email schreiben.
Wer sich beim Ablauf eines realen Projektes mit einem Kunden noch unsicher ist und die gesamten Themen, die zu einer Auftragsbearbeitung dazu gehören, einmal sozusagen trocken üben möchte, dem sei unser Coachingangebot „Auftragsabwicklung“ empfohlen. Dort gehen wir alle Schritte, die zu einem Auftrag gehören, einmal zusammen durch.
Leibe Meike,
das war sehr hilfreich, danke! Ich studiere gerade Grafikdesign und bin auf deinen Blog gestoßen. Find es sehr inspirierend wie schön du hier deine Arbeiten präsentierst und umfangreiche Tipps gibst, man merkt wirklich dass du für deinen Beruf brennst. Danke dass du dein Wissen mit uns teilst!
Liebe Grüße und alles Gute,
Margaretha
Liebe Margaretha,
das freut mich wirklich sehr zu lesen, vielen Dank für deinen Kommentar. Wenn du neben Grafikdesign auch Richtung Illustration gehen möchtest später, bist du herzlich in meine Facebook-Gruppe „Coaching für Illustratoren“ eingeladen, die ich zusammen mit einem Kollegen betreibe. Da gibts noch viel mehr Tipps und Hilfe.
LG Meike
Schön geschrieben. So mache ich es auch.
Danke! Für mich hat es sich so wirklich als am besten für die Zusammenarbeit und einen reibungslosen Ablauf erwiesen.